
Ihr lieben Christinnen und Christen,
eh ihr entschwindet auf die Pisten
zum Skifahren zu dem Sankt Moritz
das sage ich,
das ist kein Witz:
Ich feiere laut, wie ich’s vermag,
den schönen großen Ehrentag
für alle, die sich engagieren,
in Christus und sich nicht genieren,
viel Stunden, Nerven, Kräfte geben,
um diese Kirche zu beleben.
Als Dank will ich mit diesen Zeilen,
euch heute gar nicht lange weilen,
Drum werde ich heute auch nicht predgen,
um euch nicht weiter zu beschädgen.
Wir feiern laut, wie wir’s vermögen,
weil auf dem Ehrenamt, da liegt viel Segen.
Denn wer ein Narr um Christi willen,
der kann nicht in der Kirche chillen.
Ihr alle tut was wirklich Rares,
ihr arbeitet hier nicht für Bares,
ihr macht es nicht, um euch zu ehren,
doch Gottes Lob hier zu vermehren,
das ist der Christen erste Plicht,
ne andre ha-ben sie auch nicht.
Dass uns oft die Finanzen quälen,
das muss ich heut euch nicht erzählen.
Der Mammon, sagt Gott, ist verdammt,
viel wicht‘ger ist das Ehrenamt.
Auf eurem Wirken ruht zumeist
der Sohn, der Vater und der Geist
Wer von sich gibt, der auch empfängt,
wer nicht faul in der Ecke hängt,
der erntet Früchte wie Gemeinschaft,
die kriegt man nicht, wenn man allein rafft.
Wir sind nach dem Korintherbrief
der Leib von Christus, der berief
uns alle nach den großen Gaben,
die wir so mannigfaltig haben.
All eure Dienste zu erwähnen,
würd diese Andacht merklich dehnen,
auch hätt ich Angst, kurz vor dem Essen
so manchen von euch zu vergessen,
denn viele werkeln still für sich,
und tragen trotzdem sicherlich
das Ihre bei, dass hier in Christus,
ein Klima herrscht, wo jeder mitmuss,
denn Kirche, schreibt’s hinter die Ohren,
entsteht allein nicht durch Pastoren,
seit Luther kennen wir das nun:
das allgemeine Priestertum.
Mit euch, da wird es uns nicht bange
Denn Christus gibt es ja schon lange
Einhundertfünfundzwanzig Jahre
sind wir von Wiege bis zur Bahre
für Menschen da, die hierherkommen,
die Frommen und die nicht so Frommen,
sie finden hier am Roosens Weg,
eine Gemeinschaft, die sie trägt.
Weit über Hundert Jahre schon
Loben wir Geist, Va-ter und Sohn,
erleben, wie die Trinität
mit uns durch die Jahrzehnte geht.
Doch Heilige Dreifaltigkeit
kommt ohne Menschen nicht sehr weit
ihr seid es, glaubt es oder nicht,
die Christus geben ein Gesicht,
durch euch erlebt die Frau, der Mann,
was Gottes Liebe heißen kann.
Ihr tut es um des Nächsten Wohl
Dafür gibt’s heute grünen Kohl
Als kleinen Dank, dass ihr nicht ruht
Und viel für die Gemeinde tut.
Mit Kassler, Senf und viel Mettenden
Da woll’n wir diesen Abend wenden
Zu Jubel, Trubel, Heiterkeit,
denn unsre Welt ist nicht so weit
gediehen, dass man viel lachen könnt,
hilflos schaun wir zum Firmament
und denken oft hier in Othmarschen,
der Trump, der will uns nur veräppeln.
Um wie viel wichtiger es ist,
dass jede Christin, jeder Christ
das seine und das ihre tut,
dann wird die Welt ein bisschen gut
und es gibt Hoffnung für das Herz
ob im o-der auch mit dem Merz.
So schließe ich jetzt wunderbar,
Mit Soli Deo gloria
Pastor Martin Hofmann
Dazu, gespielt von Rainer Lanz:
Louis James Alfred Lefébure-Wély (1817-1890): Sortie in Es-Dur