
Veranstaltungsübersicht
Die Bach-Kantorei führt Mendelssohns „Paulus“ auf am Sonntag, 23. November um 18:00 Uhr. Die eigene Identität zu finden und sie weiter richtig zu bewahren, gehört wohl zu den wichtigsten Aufgaben in unserem Leben. Der wichtigste Faktor hierfür kann der persönliche Glaube sein.
Vor 2000 Jahren lebte ein Mann namens Saulus, dessen Identität durch die Begegnung mit Jesus nahe Damaskus komplett verändert wurde. Mit neuem Namen lebte Paulus sein restliches Leben als Apostel Gottes. Bis heute lesen wir in fast jedem Gottesdienst aus seinen Briefen! Diese “Apostelgeschichte“ muss für Felix Mendelssohn ein hochinteressantes Thema gewesen sein. Er wurde in einer jüdischen Familie geboren, die, als er sieben Jahre alt war, zur evangelischen Kirche konvertierte. Auch für ihn ein Wechsel seiner Identität.
Im „Paulus“ begegnen uns Texte der Apostelgeschichte, weitere Stellen aus dem Neuen Testament und Psalmen. Texte und Melodien der fünf Choräle werden heutzutage immer noch häufig in unseren Gottesdiensten gesungen.
Der Komponist Robert Schumann schrieb 1837 über das Oratorium „Paulus“:„[…] außer dem innern Kern die tiefreligiöse Gesinnung, die sich überall ausspricht, betrachte man all das Musikalisch-Meisterlich-Getroffene, diesen edlen Gesang durchgängig, diese Vermählung des Wortes mit dem Ton […], die Anmut, die über das Ganze wie hingehaucht ist, diese Frische, dieses unauslöschliche Kolorit in der Instrumentation, des vollkommen ausgebildeten Stiles, des meisterlichen Spielens mit allen Formen der Setzkunst nicht zu gedenken.[…]“
Lasst uns dann gemeinsam ein paar Beispiele davon entdecken. Für den ersten Einsatz des Chores hat Mendelssohn das „Gebet der Gemeinde“ ausgewählt. Ein Gebet ist nicht nur ein Gespräch zwischen Gott und Menschen, sondern auch das Einstimmen unseres Willens nach Gottes Willen. Wie ein Orchester vor einem Konzert auf einen Kammerton „a“ stimmt, stimmen wir – die Gläubigen – unsere Stimmen und Herzen auf unseren gemeinsamen „Ton“ – Gott und seinen Willen. Und das, bevor die Geschichte des „Paulus“ überhaupt beginnt. Eine weitere wunderbare Stelle: Saul wird in der Nähe von Damaskus mit der Stimme Gottes konfrontiert – „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Merkwürdig ist die Entscheidung von Mendelssohn, dass er für die Stimme Gottes nicht die konventionelle tiefe Bass-Stimme ausgewählt hat, sondern den Frauenchor verwendet hat. Mendelssohn beschreibt seinen Gott als mütterlich und sanft, auch in Zeiten, in denen wir den falschen Weg gehen. Die Apostelgeschichte spricht weiterhin über die Entstehung der ersten Kirche und lehrt uns unsere Verantwortung als Tempel Gottes. Vor 125 Jahren wurde in Othmarschen unsere Christusgemeinde gegründet.
In welcher Identität befinden wir uns, was haben wir gut bewahrt und was sollen wir nun weiter behüten? Wir laden Sie herzlich zu unserem Konzert ein und hoffen, dass Sie durch diese Apostelgeschichte in der Musik Mendelssohns mit uns gemeinsam diesen Weg weiterführen. Der Eintritt zu diesem gewaltigen musikalischen Abend beträgt 25,- bzw. 20,-, ermäßigt 15,- bzw. 10,-. Vorverkauf an der Vorverkaufsstelle des Hamburger Abendblatts im EEZ und unter diesem Link:
Sonntag
Datum:
23.11.2025
Beginn:
18:00 Uhr
Ende:
22:00 Uhr